Orientierung
Donnerstag, 4. Mai 2023

Wer ist Flo?

In unserem Heft DER WEINBERG bringen wir auch immer eine Kindergeschichte - zum Vor- und Selbstlesen. Zum Tag des hl. Florian zeigen wir ausnahmsweise diese Geschichte auch auf der Website. 

Was machst du denn hier?“ Leonie zieht einen Feuerwehrhelm aus, den sie zum Schluss der Führung anprobieren durften, als plötzlich ihr Bruder im Feuerwehrhaus auftaucht. „Ich komme gerade von einem Freund und soll dich abholen. Auftrag von Mama! Ihr seid doch fertig, oder?“ „Ja, warte!“, weist Leonie ihn an.

Dann ruft sie zu einem jungen Mann in Feuerwehruniform: „Tschüss Flo!“ „Tschüss Leonie! Ich würde mich freuen, dich am ersten Maiwochenende wiederzusehen, um dich in unsere Kinderfeuerwehr aufzunehmen. Wenn es dir heute also Spaß gemacht hat …“ „Aber klaro, Flo! War super!“, ruft Leonie zurück und zieht ihren Bruder aus der großen Halle heraus zu den Fahrrädern.

Frauen und die Feuerwehr

„Tschüss Flo! War super, Flo!“, äfft Lukas seine Schwester nach. Diese erwidert ihm scharf: „Und? Hast du was dagegen, wenn es mir heute beim Schnuppern gut gefallen hat? Ich will eben in die Kinderfeuerwehr eintreten.“ „Naja, Frauen und Feuerwehr! Das beißt sich doch“, kann Lukas seine Sticheleien mal wieder nicht lassen. „Kein Wunder, dass erst vor 45 Jahren die ersten Frauen zur Feuerwehr zugelassen wurden.“ „So spät erst?“, fragt Leonie irritiert. „Flo sagt, Frauen können das genauso gut.“ „Ach ja? Soweit ich weiß, sind Männer stärker.“

Die beiden Streithähne sind inzwischen zu Hause angekommen. Mama erkennt schnell die Lage und hilft ihrer Tochter: „Eine Feuerwehr braucht auch das einfühlsame Talent der Frauen. Kraft ist nicht alles. Hallo Leonie, wie war es?“

Der Schutzheilige der Feuerwehr

Leonie ist froh über die Ablenkung. „Mama, es war genial! Flo hat uns durch das Feuerwehrhaus geführt und uns alles gezeigt. Wusstest du, wie vielfältig die Aufgaben bei der Feuerwehr sind? Feuer löschen, Verletzte retten, bei Naturkatastrophen oder Unfällen helfen, Wasser- und sogar Tierrettung“, sprudelt es nur so aus ihr heraus. „Ich will da unbedingt rein. Hanna auch. Darf ich, Mama? Am Feuerwehrfest ist die offizielle Aufnahme.“

Mama wirft einen Blick in den Kalender: „Ach, schau mal! Das Feuerwehrfest ist ja genau nach dem 4. Mai, dem Gedenktag des heiligen Florian. Das war mir gar nicht bewusst.“

„Mama, jetzt mach‘ du nicht auch noch mit! Florian heißt mein Gruppenleiter“, beschwert sich Leonie. „Ein großer und starker Schutzherr!“, wirft Lukas schelmisch ein.

„Nein, im Ernst, Leonie! Wurde euch denn nichts vom Schutzpatron der Feuerwehrerzählt? Am Feuerwehrhaus gibt es doch die große Steinstatue“, fragt Mama erstaunt.

„Nö! Da sind wir nur dran vorbeigegangen. Wer war das denn?“, will nun Leonie wissen.

Weder Mama noch der sonst so besserwisserische Lukas wissen Bescheid. Also wird die Suchmaschine des Internets befragt: „Florian soll im römischen Reich mit einem Mühlstein um den Hals in einen Fluss geworfen worden sein, weil er Christ war, steht hier. Doch sein toter Leib ist wieder aufgetaucht.“ „Trotz Stein?“, fragt Leonie ungläubig.

„Ja, das nennt man Wunder. Es soll nicht das letzte gewesen sein“, antwortet Mama und liest weiter. „Als die Ochsen, die den Toten zur Beerdigung gezogen haben, vor Durst völlig erschöpft waren, ist plötzlich eine Quelle entsprungen. An diesem Floriansbrunnen sollen bis heute viele Wunder geschehen sein. So wurde Florian zum Wasserheiligen und damit auch zum Patron gegen Feuergefahren. Außerdem soll Florian in seiner Jugend ein brennendes Haus durch sein Gebet gerettet haben.“

Leonie freundet sich mit Florian an

„Das hört sich sehr nach Legende an“, wirft Lukas ungläubig ein. „Wunder gibt es immer wieder! Auch die Feuerwehr vollbringt immer wieder welche. Passt also wunderbar zu Florian!“, schmunzelt Leonie, die sich schon darauf freut, am Wochenende nach dem Gedenktag des heiligen Florian endlich in die Kinderfeuerwehr aufgenommen zu werden.

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