Nah bei den Menschen sein und Grenzen überwinden
Vorschau OMI Sri Lanka
Mazenodfamilie
Freitag, 16. August 2024

Nah bei den Menschen sein und Grenzen überwinden

Missionarische Erfahrungen

In den letzten Jahren habe ich viel über unsere Mission in Europa gehört und selbst erfahren. Die Menschen in unserem Pfarrgebiet in Plasy, Dolní Bělá, Manětín und Klokoty sind zufrieden mit unserer Arbeit. Wir geben unser Bestes, um die Liebe Gottes zu verkünden. Die kirchliche Situation hier ist natürlich ganz anders als in meiner Heimat Sri Lanka. Die Gesellschaft hier ist weitgehend säkularisiert; viele Menschen erreichen wir nicht mehr über die normalen Wege der Verkündigung. Wir müssen sie besuchen, mit ihnen reden und eine Beziehung zu ihnen aufbauen. Das war die Mission der Oblaten vor 200 Jahren, und das ist auch heute unsere Mission.

Oblaten teilen das gleiche Charisma

In Sri Lanka und in Tschechien habe ich gelernt, dass, wenn wir zu den Menschen gehen, sich Gelegenheiten eröffnen, über Gott und seine Liebe zu sprechen. Egal wo Oblaten leben und arbeiten, sie teilen das gleiche Charisma. Trotz der unterschiedlichen sozialen, kulturellen und religiösen Hintergründe der Länder bleibt unsere Grundeinstellung gleich: nahe bei den Menschen zu sein und Grenzen zu überwinden.

In meiner Heimat sind die Oblaten schon viel länger als in der Mitteleuropäischen Provinz. Im November sind es 177 Jahre. Damals hieß die Insel noch Ceylon und war eine der ersten Auslandsmissionen unserer Gemeinschaft. Wir sind bis heute für unsere Predigttätigkeit bekannt, reisen über die ganze Insel und treffen Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, Ethnien und Religionen.

Sri Lanka

Die südlich von Indien gelegene Insel ist so groß wie Litauen. Von den geschätzten 22 Millionen Einwohnern sind ca. 70 Prozent Buddhisten und sieben Prozent Christen - die meisten Katholiken. 

Die Oblaten sind seit 1847 auf der Insel. Es gibt zwei Oblatenprovinzen mit 240 Mitbrüdern. 

Jugendseelsorge in Sri Lanka

Besonders kümmern wir uns um die Jugendlichen, egal ob sie katholisch, buddhistisch, hinduistisch oder muslimisch sind. Unsere Mission beschränkt sich nicht nur auf die Verkündigung des Wortes Gottes, sondern umfasst auch soziales Engagement.

Im ländlichen Raum treffen wir oft auf junge Menschen, die keine Christen sind, und in den Städten arbeiten wir mit Studenten oder jungen Angestellten in großen Bekleidungsfabriken. Auch hier kommen wir mit Menschen aller Religionen in Kontakt. Neben dieser „normalen“ Jugendarbeit möchte ich zwei Einrichtungen besonders hervorheben: das St. Vincent‘s Home in Maggona und das Mazenod-Jugendzentrum.

Das St. Vincent’s Home

Das St. Vincents Home, gegründet 1881, ist die erste soziale Einrichtung dieser Art in Sri Lanka. In diesem Haus leben Kinder und Jugendliche aus ganz unterschiedlichen Lebensverhältnissen. Einige sind Waisen, andere haben einen alleinerziehenden Elternteil, der sich nicht ausreichend um sie kümmern kann, wieder andere wurden von ihren Familien aus finanziellen oder persönlichen Gründen verlassen. Im St. Vincents Home können sie leben, werden medizinisch versorgt und erhalten eine Ausbildung.