Wie Papst Leo XIV. dem Vatikan einen Spendenrekord beschert
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Dienstag, 5. August 2025

Wie Papst Leo XIV. dem Vatikan einen Spendenrekord beschert

Vatikanstadt - Der Amtsantritt von Papst Leo XIV. hat einen wahren Run auf päpstliche Segensurkunden ausgelöst. Der Päpstliche Almosenmeister, Kardinal Konrad Krajewski, sagte dem privaten katholischen Mediennetzwerk CNA, dass allein im Juni rund 20.000 Anträge eingingen – so viele wie nie zuvor. Normalerweise stellt der Vatikan monatlich 12.000 bis 15.000 dieser besonderen Dokumente aus.

Die Urkunden, die traditionell zu Taufen, Hochzeiten oder Jubiläen bestellt werden, sind mit einer Spende von 20 bis 35 Euro verbunden. Das Geld fließt vollständig in karitative Projekte, wie Nothilfe nach Naturkatastrophen und Unterstützung von Kriegsopfern. Zuletzt finanzierte der Vatikan damit unter anderem Hilfen für Taifun-Betroffene in Taiwan und einen mobilen Backofen für die ukrainische Stadt Charkiw.

Der Andrang nach der Wahl von Leo XIV. führte zeitweise zu langen Schlangen und sogar zu einem Stopp der Online-Bestellungen. Von Bestellung bis zur Fertigstellung des Dokuments dauert es in der Regel zwei bis drei Wochen. Die meisten Urkunden werden maschinell erstellt und von einem Team aus elf Kalligraphen verziert. Sie sorgen dafür, dass die Urkunden trotz Massenansturms weiterhin kunstvoll gestaltet werden.

Die Segensurkunden werden vielfach von Katholiken in ihren Wohnungen sichtbar platziert und als Zeichen der Nähe zum Papst empfunden. Es handle sich, so Kardinal Krajewski, um eine „menschlich verständliche Geste des Trostes und der geistlichen Unterstützung“ wie auch als „Ausdruck der Verbundenheit vieler Gläubiger mit dem Nachfolger Petri“. (KNA)