Vatikan erlaubt indigene Elemente in der heiligen Messe
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Mexiko
Dienstag, 19. November 2024

Vatikan erlaubt indigene Elemente in der heiligen Messe

San Cristobal de las Casas - Der Vatikan hat die Einführung indigener kultureller Elemente in den Gottesdienst in Mexiko zugelassen. Neben einer Übersetzung des Messbuchs in die im mexikanischen Bundesstaat Chiapas gesprochene Tzeltal-Sprache sind auch Besonderheiten wie rituelle Tänze und besondere Befugnisse für Laien vorgesehen. Das bestätigte die Kongregation für die Gottesdienste in Rom.

An verschiedenen Stellen des Gottesdienstes sind nun rituelle Tänze zulässig, unter anderem beim Gabengebet und der Danksagung nach der Kommunion. Neu eingeführt wird ein liturgischer Dienst für Laien, die in Anlehnung an indigene Traditionen für den Weihrauch in der Messe zuständig sind. Außerdem bekommen Laien die Möglichkeit, an mehreren Stellen der Messe Gebete anzuleiten, um die Gläubigen besser in die Feier der Messe einzubeziehen. Neben der Übersetzung in Tzeltal, eine Maya-Sprache, wurde auch die spanischsprachige Messliturgie für verschiedene Volksgruppen angepasst. 

Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) hatte in seiner Liturgie-Konstitution die Möglichkeit der Anpassung der Liturgie an die Eigenart und Überlieferungen der Völker eröffnet. Die nun anerkannten Varianten sind erst die zweite kulturelle Anpassung der Liturgie. 1988 hatte der Vatikan einen Zairischen Messritus für die Kirche in der heutigen Demokratischen Republik Kongo zugelassen. (KNA)