Papst fordert Entscheidungsfreiheit für Migration
Vatikanstadt - In seiner Botschaft zum Weltflüchtlingstag beklagt Papst Franziskus, dass Millionen Menschen sich zu Flucht und Migration aus ihrer Heimat gezwungen seien.
Das katholische Kirchenoberhaupt forderte, die Ursachen dieser "Zwangsmigration" zu beseitigen. Dafür brauche es gemeinsames Engagement aller - entsprechend der jeweiligen Verantwortung. "Wir müssen uns bemühen, Wettrüstung, wirtschaftlichen Kolonialismus, Raub von Ressourcen anderer und die Zerstörung unseres gemeinsamen Hauses zu beenden", so Franziskus.
Die Hauptaufgabe liege bei den Herkunftsländern und ihren Regierenden, so Franziskus. Aber sie müssten auch in die Lage versetzt werden, eine transparente, ehrliche und weitsichtige Politik im Dienste aller zu betreiben. "Da die Ressourcen der Welt nicht unbegrenzt sind, hängt die Entwicklung der wirtschaftlich ärmeren Länder davon ab, ob es gelingt, unter den Völkern eine Fähigkeit zum gegenseitigen Teilen zu erwecken", erläuterte der Papst.
Für eine Entscheidung seien auch Kenntnisse der Wege und der Folgen notwendig: Es müsse verhindert werden, dass viele Männer, Frauen und Kinder "risikoreichen Illusionen oder skrupellosen Menschenhändlern zum Opfer fallen".
Zugleich rief der Papst dazu auf, die Würde eines jeden Migranten unbedingt zu achten. Das bedeute, die Migrationsbewegungen so gut wie möglich zu begleiten und zu lenken, "indem wir Brücken und nicht Mauern bauen und die Wege für eine sichere und reguläre Migration erweitern". (KNA)
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