Abkommen zwischen China und dem Heiligen Stuhl um vier Jahre verlängert
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Dienstag, 22. Oktober 2024

Abkommen zwischen China und dem Heiligen Stuhl um vier Jahre verlängert

Rom  - Der Heilige Stuhl und die Volksrepublik China wollen das Abkommens über die Ernennung von Bischöfen in China aus dem Jahr 2018 um vier Jahre verlängern.

Die Gültigkeit des Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und China wird nicht wie üblich um zwei Jahre, sondern um „vier Jahre“ verlängert. Das zeigt, dass der Dialog zwischen dem Heiligen Stuhl und den chinesischen Behörden langsam Vertrauen zwischen beiden Partnern aufbaut. 

Durch die Abkommen stehen heute alle katholischen Bischöfe der Volksrepublik China in voller Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom. Gleichzeitig gibt es in China keine illegitimen, d.h. ohne päpstliche Zustimmung vollzogenen Bischofsweihen mehr. In den vergangenen sechs Jahren wurden neun neue katholische Bischofsweihen gefeiert und acht Bischöfe, die in der Vergangenheit ohne die Genehmigung der chinesischen Regierung geweiht wurden, erhielten die Anerkennung der Behörden.

Obwohl offiziell nichts über den Inhalt verlautbart wurde, wird allgemein angenommen, dass gemäß dem Abkommen die Regierung nur Bischöfe ernennen sollte, die auch die Zustimmung des Papstes finden würden. Welches Verfahren das Abkommen vorsieht, um ein solches Einvernehmen herzustellen, ist nicht bekannt. 

Allerdings verstößt China seit 2018 mehrfach gegen das Abkommen. So 2023, als der Vatikan aus den Medien von der Ernennung des neuen Bischofs von Schanghai erfuhr. Auch deswegen steht das Abkommen in der Kritik. 

Dennoch sieht der Vatikan das Abkommen als Grundlage, um die verschiedenen Strömungen unter den chinesischen Katholiken miteinander zu versöhnen. Denn jahrzehntelang gab es in China eine offiziell anerkannte Kirche unter Aufsicht der chinesischen Regierung und eine Untergrundkirche, die weiterhin in Gemeinschaft mit der Weltkirche stand. 

Nach Schätzungen leben in China ca. 10 Millionen Katholiken - bei 1,4 Milliarden Einwohnern. Als kleine Minderheit haben die Katholiken mit rund 100 Diözesen dennoch landesweit funktionierende Kirchenstrukturen. (Fides)