Abkommen zwischen China und dem Heiligen Stuhl um vier Jahre verlängert
Rom - Der Heilige Stuhl und die Volksrepublik China wollen das Abkommens über die Ernennung von Bischöfen in China aus dem Jahr 2018 um vier Jahre verlängern.
Die Gültigkeit des Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und China wird nicht wie üblich um zwei Jahre, sondern um „vier Jahre“ verlängert. Das zeigt, dass der Dialog zwischen dem Heiligen Stuhl und den chinesischen Behörden langsam Vertrauen zwischen beiden Partnern aufbaut.
Durch die Abkommen stehen heute alle katholischen Bischöfe der Volksrepublik China in voller Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom. Gleichzeitig gibt es in China keine illegitimen, d.h. ohne päpstliche Zustimmung vollzogenen Bischofsweihen mehr. In den vergangenen sechs Jahren wurden neun neue katholische Bischofsweihen gefeiert und acht Bischöfe, die in der Vergangenheit ohne die Genehmigung der chinesischen Regierung geweiht wurden, erhielten die Anerkennung der Behörden.
Obwohl offiziell nichts über den Inhalt verlautbart wurde, wird allgemein angenommen, dass gemäß dem Abkommen die Regierung nur Bischöfe ernennen sollte, die auch die Zustimmung des Papstes finden würden. Welches Verfahren das Abkommen vorsieht, um ein solches Einvernehmen herzustellen, ist nicht bekannt.
Allerdings verstößt China seit 2018 mehrfach gegen das Abkommen. So 2023, als der Vatikan aus den Medien von der Ernennung des neuen Bischofs von Schanghai erfuhr. Auch deswegen steht das Abkommen in der Kritik.
Dennoch sieht der Vatikan das Abkommen als Grundlage, um die verschiedenen Strömungen unter den chinesischen Katholiken miteinander zu versöhnen. Denn jahrzehntelang gab es in China eine offiziell anerkannte Kirche unter Aufsicht der chinesischen Regierung und eine Untergrundkirche, die weiterhin in Gemeinschaft mit der Weltkirche stand.
Durch das Abkommen waren bei der Weltsynode dieses Jahr auch zwei Bischöfe aus China anwesend. Laut Vatican News betonten die Bischöfe Joseph Yang Yongqiang und Vincenz Zhan Silu ihre Zugehörigkeit zur katholischen Weltkirche. Yang, der Bischof von Hangzhou ist, sagte "Wir gehören zum selben Glauben, teilen dieselbe Taufe und sind alle Gläubige der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche." Zugleich betonte er, dass er die Politik der "Sinisierung" der katholischen Kirche, also einer Anpassung an chinesische Kultur und Gesetze, befürworte.
Nach Schätzungen leben in China ca. 10 Millionen Katholiken - bei 1,4 Milliarden Einwohnern. Als kleine Minderheit haben die Katholiken mit rund 100 Diözesen dennoch landesweit funktionierende Kirchenstrukturen. (Fides)