Anfassen und Staunen
Keine Frage: Tod und Auferstehung Jesu sind nicht nur der Dreh- und Angelpunkt unseres Glaubens, sondern auch theologisch dicke Bretter. Trotzdem lassen sich die Kar- und Ostertage mit Kindern spielend leicht vorbereiten. Bei allen gemeinsamen Basteleien und Vorbereitungen sollte vor allem der Austausch im Vordergrund stehen: Hören Sie den Kindern zu, wenn sie von ihren Vorstellungen über Leben und Tod, von Auferstehung und Ewigkeit erzählen. Lassen Sie sich von den Ideen überraschen, auch wenn sie vielleicht „falsch“ sind. Fragen Sie nach, denken Sie gemeinsam Ideen weiter, erzählen Sie, was Sie persönlich bewegt, was Ihnen Hoffnung gibt. Gemeinsam entdecken Sie vielleicht ganz neue Facetten der Osterbotschaft.
Frühlingsspaziergang
Schwierigkeitsgrad: leicht
Material: Keines
Durchführung: Bei einem Spaziergang– und das kann auch der Weg vom Kindergarten nach Hause sein– wird gemeinsam nach dem Frühling gesucht: Wo schauen schon die ersten Frühblüher aus der Erde? An welchen kahlen Sträuchern zeigen sich schon Knospen oder grüne Triebe? Welche Vögel hört man zwitschern?
Österlicher Impuls: Die Natur zeigt jedes Jahr aufs Neue, was wir im Glauben bekennen: Aus scheinbar toten, kahlen Zweigen, aus dem nackten Boden sprießt neues Leben. Für die größeren Kinder: Wann wächst bei mir Hoffnung? Welche Neuanfänge im Leben haben mich überrascht?
Kresse-Eier
Schwierigkeitsgrad: leicht
Material: Eierschale, Watte oder Erde, Kressesamen
Durchführung: Eine Eierschale (etwa ein halbes bis dreiviertel Ei) wird mit Wattegefüllt. Darauf werden Kressesamen gestreut. Mit einer kleinen Gießkanne oder besser noch einem Pflanzensprüher wird die Wattefeucht gehalten. Nach 1–2 Tagen keimt die Kresse, nach ca. einer Woche hat man einen schönen grünen Puschel.
Österlicher Impuls: Wie beim Frühlingsspaziergang: Neues Leben bricht aus scheinbar toten Samenkörnern auf. Da die ersten Kressekeime schon nach 1–2 Tagen sichtbar werden, könnte dies auch ein Zeichen von Karfreitag zum Ostersonntag hin sein. Das Motiv ist biblisch: Im Johannesevangelium verwendet Jesus das Bild des Weizenkorns, das in die Erde fällt und reiche Frucht bringt, um das Ostergeheimnis zu erklären.
Palmbuschen
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Material: Grüne Zweige (z.B. Buchs, Thuja, ca. 30 cm lang), bunte Kreppbänder, Kordel (ca. 30 cm), ggf. einen Stock
Wichtig: Weidenkätzchen stehen unter Naturschutz und dürfen nicht wild geschnitten werden!
Durchführung: Zunächst die Zweige auf die Länge kürzen, die der Palmstrauß haben soll. Dann die untersten Zweige entfernen, sodass für etwa die Hälfte des Zweiges nur der Stängel übrig bleibt. Die Zweige zusammenlegen, ggf. einen Stock in die Mitte mit einlegen und mit der Kordel richtig fest zusammenbinden. Dann um den Stiel und die Kordel ein Kreppband wickeln und vorsichtig verknoten. Vorsicht, es reißt schnell! Man kann auch noch ein zweites Kreppband mit um den Stiel wickeln. Ein paar weitere Kreppbänder können vorsichtig in den Palmbusch geknotet werden.
Österlicher Impuls: Die Palmbuschen sind die perfekten Begleiter für den Palmsonntagsgottesdienst. Schon beim Basteln kann die Geschichte vom Einzug Jesu nach Jerusalem erzählt werden. Es kann auch an andere Erfahrungen der Kinder angeknüpft werden: Wann winken sie Menschen, die vorbeigehen, wann jubeln sie ihnen zu? So dürfen sie mit lautem Hosianna am Palmsonntag Jesus begrüßen.
Jesus-Kerze
Schwierigkeitsgrad: leicht
Material: eine (etwas größere) Kerze
Durchführung: Von Palmsonntag an begleitet die Familie die Jesuskerze. Beim gemeinsamen Essen oder Basteln wird die Kerze angezündet. Nach Palmsonntag werden die Palmzweige neben die Kerze gestellt. Am Karfreitag wird die Kerze bewusst gemeinsam ausgepustet, der aufsteigende Rauch verfolgt. Je nach Vermögen der Kinder kann darüber gesprochen werden, dass Jesus tot war. Darum wird die Kerze am Karsamstag auch bewusst nicht entzündet. Aus dem Ostergottesdienst wird das Licht der Osterkerze mitgebracht, um die Jesuskerze wieder anzuzünden.
Österlicher Impuls: Die Kerze ist ein Symbol für die Gegenwart Jesu, die in den Kar- und Ostertagen in den Mittelpunkt gerückt wird. Gerade wenn die Kinder schon in der Osternacht mitfeiern und miterleben können, wie die Osterkerze am Osterfeuer entzündet wird. Dann können sie sich darum mühen, dieses Licht nach Hause zu bringen; so kann das Jesuslicht auch zur heimischen Osterkerze werden. Möglicherweise gibt es Erklärungsbedarf, da die Kerze auch zwischendurch ausgeblasen und neu entzündet werden muss. Dabei kann den Kindern erklärt werden, dass das nur ein Zeichen für Jesus ist– und das jedes Zeichen Grenzen hat. Sowie auch eine Zeichnung auf Papier, ein Foto oder auch ein Film nicht das Original ist.