Gott danken für die Gaben der Schöpfung
Erntedank hat seinen Ursprung in der Landwirtschaft. Landwirte und Winzer wissen, dass die Ernte nicht nur von ihrem Fleiß und ihrem Können abhängig ist. Das Erntedankfest wird oft am ersten Sonntag im Oktober gefeiert. Nach ortsüblichen Bräuchen, etwa in Weinbaugebieten, auch etwas früher oder später.
Beim Fest danken die Gläubigen Gott für die Gaben der Schöpfung, weil sie glauben, dass sie nicht einfach zufällig gewachsen sind, sondern dass all das ein Geschenk Gottes ist und nicht selbstverständlich. Christen erkennen hinter den Gaben der Schöpfung den, der sie geschenkt hat, den Schöpfer, der gibt, was sie zum Leben brauchen. Christen glauben an einen Gott, dem die Menschen nicht gleichgültig sind. Einen Gott, der sich um sie sorgt. Wenn beim Erntedankfest die Kirchen mit Erntealtären oder Früchteteppichen geschmückt werden, ist das ein Symbol für Gottes Sorge um den Menschen. Die Erntegaben sind Zeichen dafür, dass Gott gibt, was der Mensch zum Leben braucht.
Die Freude über die reiche Ernte darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Schöpfung vielfachen Gefahren ausgesetzt ist. Und natürlich gibt unzählige Menschen auf unserer Erde, die nicht von in den Genuss eines reich gedeckten Tisches kommen. Erntedank sollte deshalb immer auch an die Verantwortung des Menschen appellieren. Ein Gebet bringt das so ins Wort:
So nimm unseren Dank entgegen, allmächtiger Gott,
für die Ernte dieses Jahres.
Du hast uns die Erde gegeben, dass wir sie nützen und bebauen.
Du hast Sonnenschein und Regen gegeben, Wind und Tau.
Du hast uns zur Nahrung
die Fische im Wasser und die Tiere des Landes bestimmt.
Du hast uns Verstand und Einsicht verliehen,
dass wir die Gaben der Erde recht nützen können.
Wir danken dir für deine treue Sorge und bitten dich:
Hilf uns, deine Gaben so zu gebrauchen,
dass die Erde bewohnbar bleibt als Ort des Lebens.
Gib, dass wir in geschwisterlicher Liebe
deine Gaben mit den Notleidenden teilen.
So bitten wir durch Christus unseren Herrn. Amen.