Orientierung
Das Vorbild der Heiligen
Samstag, 30. März 2024
Heilige Johanna Chuzas:

Nähe wird Dienst und Sendung

Zu den neutestamentlichen Heiligen, die in der katholischen Kirche verehrt werden, gehören ganz selbstverständlich Familienangehörige Jesu wie Maria und Joseph, Elisabeth und Zacharias. Auch die Apostel und ihre ersten Schüler sowie die Evangelisten werden verehrt. Ebenso haben heilige Frauen im Gefolge Jesu wie Maria Magdalene ihren Platz unter den Heiligen. Und dann sind da noch Personen, die sich auch wie die bisher Genannten, durch eine besondere Nähe zu Jesus auszeichnen, wie z. B. die Propheten Simenon und Hanna, der Vertraute Joseph von Arimathäa und die ersten Missionare wie Stephanus, Lydia oder Phoebe. Weniger bekannt ist die hl. Johanna, die man im biblischen Geschehen schnell überlesen kann. Ihr Gedenktag ist der 24. Mai.

Ein Blick in die Zukunft: Was könnte die hl. Johanna von mir wollen?

Johanna fühlte sich eng mit Jesus und den Jüngern verbunden. Sie gehörte somit zur weiteren „Familie“ Jesu. Ihr gilt das Herrenwort: „Meine Mutter und meine Brüder sind die, die das Wort Gottes hören und danach handeln“ (Lk 8,19-21). Das einende Band dieser Wahlfamilie Jesu war das Vertrauen in den Gottessohn, den Johanna gläubig in Jesus von Nazareth erkannte. Darum suchte sie seine heilende und heiligende Gegenwart.

Schließlich wurde diese Nähe zum Dienst: Johanna gehörte zu den dienenden Frauen, die am ersten Tag bei der Grablegung anwesend waren und am dritten Tag den Leichnam bereiten sollten (Lk 23,55). Doch dann kam alles anders: Der Dienst wandelte sich zur Berufung. Der Leichnam war nicht mehr im Grab. Johanna wird zur Zeugin der Auferstehung (Lk 24,10). Wir dürfen glauben, dass Johanna somit auch zu den Jüngerinnen und Jüngern, die sich zu Pfingsten zur Geistsendung in Jerusalem versammelten, gehörte (Apg 1,14). Berufung wurde nun zur missionarischen Sendung.

Bis heute hat die Nähe zu Jesus immer den gleichen Effekt. Wenn ich wirklich fasziniert von Jesus bin, übernehme ich in seinem Namen auch Dienste. Durch einen Dienst der Hilfe, der Barmherzigkeit, der Sorge usw. kann somit etwas vom Wirken Jesus für andere erfahrbar werden. Dann ist mein Dienst schon zur Berufung geworden. Wenn ich das erkenne, wird meine Sendung als Christ in Familie, Beruf und Kirche klarer und klarer.

Vorschau
Die Frauen am leeren Grab Jesu sind eine weitverbreite Darstellung des Ostergeschehens in der östlichen Ikonographie Foto: Dimitris Vetsikas (pixabay)

Der Gedenktag der hl. Johanna Chuzas ist der 24. Mai.