St.-Nikolaus-Kirche an Oblatenmissionare zurückgegeben
Am 5. Juni 2025 bestätigte das ukrainische Berufungsgericht in Dnipro ein Urteil der Vorinstanz, das die Rückgabe der St.-Nikolaus-Kirche in Kiew an die römisch-katholische Gemeinde anordnet. Die Entscheidung markiert einen wichtigen Wendepunkt im langjährigen Bemühen, die historische Kirche ihren rechtmäßigen Hütern zurückzugeben.
„Wir haben jahrelang dafür gebetet. Und heute hat die Gerechtigkeit gesiegt“, so Pater Pavlo Vyshkovskyi OMI, der Pfarrer der Gemeinde. „Das Gericht hat unser Recht und die Wahrheit anerkannt. Das ist ein Sieg nicht nur für Katholiken, sondern für die gesamte ukrainische Zivilgesellschaft.“
Eine lang erwartete Rückkehr
Der Fall reicht über zwei Jahrzehnte zurück. Bereits 2005 hatte der damalige Präsident Wiktor Juschtschenko Schritte zur Rückgabe der Kirche eingeleitet. Jahre später bekräftigte Präsident Wolodymyr Selenskyj dieses Vorhaben in einem Schreiben an den Heiligen Vater. Trotz dieser offiziellen Zusagen wurde die Übergabe nie vollzogen.
Die Gemeinde blieb standhaft – trotz langer Verzögerungen und Vernachlässigung. Die Gemeindemitglieder berichten, dass die Instandsetzungen der Kirche bestenfalls oberflächlich gewesen seien, während ihre grundlegenden Bedürfnisse ignoriert wurden. „Wir haben keine Sonderrechte verlangt. Wir haben für unser verfassungsmäßig garantiertes Recht gekämpft“, sagte der Rektor der Kirche. „Die heutige Entscheidung beweist, dass man für die Wahrheit einstehen kann.“
Pater Vyshkovskyi dankte außerdem Richter Roman Holobutowskyj vom Verwaltungsgericht Dnipropetrowsk für sein grundsatztreues Urteil, das nun auch in der Berufung bestätigt wurde.
Mit dem Abschluss des Gerichtsverfahrens fordert die katholische Gemeinde das Kulturministerium nun auf, ohne weitere Verzögerung tätig zu werden und die Entscheidung umzusetzen. Mehr als nur eine juristische Angelegenheit bedeutet die offizielle Übergabe auch eine Wiederherstellung des Vertrauens – nicht nur in Institutionen, sondern in die Gerechtigkeit selbst.
So bestätigte das Berufungsgericht, dass die Rückgabe der Kirche nicht nur rechtmäßig, sondern auch ein moralischer Akt ist, der das geistliche und kulturelle Erbe der Ukraine ehrt.