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Vatikan
Mittwoch, 30. November 2022

Spitzentreffen für Weltsynode - Warnung vor "Politisierung"

Vatikanstadt - Der Moderator (Generalrelator) der katholischen Weltsynode, Kardinal Jean-Claude Hollerich, hat vor einer "Politisierung" von und in der Kirche gewarnt.

Jeder habe eine eigene Agenda für die Reform der Kirche, sagte der Luxemburger Erzbischof zum Abschluss einer zweitägigen Versammlung der kontinentalen Synoden-Verantwortlichen am Dienstag in Rom. Ziel des synodalen Prozesses sei aber, diesen Weg gemeinsam zu beschreiten.

Nach einer Begegnung mit Papst Franziskus am Montagnachmittag hatten die Präsidenten oder Koordinatoren der kontinentalen Versammlungen über die Lage in ihren Regionen berichtet, so Synoden-Generalsekretär Kardinal Mario Grech. Die Gespräche sollten dazu dienen, die für Frühjahr 2023 geplanten kontinentalen Bischofsversammlungen vorzubereiten.

Die sogenannte kontinentale oder auch zweite Phase der katholischen Weltsynode läuft seit diesem Herbst. Grundlage ist das Arbeitsdokument, das auf Basis der Einreichgen aus fast allen Diözesen weltweit erstellt und Ende Oktober im Vatikan vorgestellt wurde.

Im nächsten Schritt sollen die sieben kontinentalen Bischofsversammlungen - Afrika, Ozeanien, Asien, Naher Osten, Europa, Lateinamerika sowie USA/Kanada - bis März je ein eigenes Dokument erstellen. Für die europäische Vorbereitung kommen Delegierte vom 5. bis 12. Februar in Prag zusammen.

Diese sieben Texte wiederum wiesen in ein zweites Arbeitsdokument der Weltsynode ein, das im Juni 2023 erscheinen soll. Auf dessen Grundlage berät dann die Weltbischofs-Synode in Rom. Ursprünglich sollte die Weltsynode abschließend im Herbst 2023 tagen. Papst Franziskus verlängerte den Prozess jedoch überraschend um ein Jahr. So sollen die Bischöfe nun erstmals vom 4. bis 29. Oktober 2023 und im Oktober 2024 erneut über die Ergebnisse des weltweiten Konsultations- und Beratungsprozesses sprechen. (KNA)