Soldat, Bischof und Heiliger
Martin von Tours, geboren 317 in Sabaria (Ungarn), zählt zu den herausragenden Heiligen der katholischen Kirche. Ursprünglich römischer Reitersoldat, ist er heute besonders durch seine Begegnung mit dem Bettler vor dem Stadttor von Amiens bekannt. Dort teilte er spontan mit dem frierenden Mann seinen Mantel. Nach seiner Taufe verließ Martin das Militär und wurde Schüler des heiligen Hilarius von Poitiers. Als Einsiedler lebte zurückgezogen in Demut und Armut. Mit Gefährten gründete er das älteste Kloster in Gallien, Ligugé, und legte den Grundstein für das abendländische Mönchtum.
Widerwillig wurde Martin 371 zum Bischof von Tours gewählt, eine Position, die er demütig und im Einklang mit monastischen Idealen ausübte. Martin führte Missionsreisen durch, kämpfte gegen Aberglauben, kümmerte sich um Kranke und Gefangene und setzte sich gegen Ungerechtigkeiten ein. Seine letzte Missionsreise unternahm Martin mit über 80 Jahren. Am 11. November 401 verstarb er in Candes. Seine Hingabe an die Armen und sein Leben als "Armer unter Armen" machen ihn bis heute zu einem bedeutenden Heiligen der Caritas.
Der 11. November ist sein Gedenktag, und in vielen Ortschaften, besonders im Rheinland, wird er mit Fackelumzügen geehrt. Martins Liebe zu den Armen und sein Vermächtnis, Nächstenliebe in die Tat umzusetzen, machen ihn zu einem zeitlosen Vorbild für Christen weltweit.