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Nicaragua
Mittwoch, 19. April 2023

Schwierige Hilfe für Partner in Nicaragua

Essen - Hilfe für die Partnerorganisationen und die Menschen in Nicaragua gestaltet sich nach Worten des Bischöflichen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat derzeit schwierig.

"Wir können Partnerorganisationen ja derzeit weiter fördern - aber in eine gewisse Unsicherheit hinein", sagte Hauptgeschäftsführer Pater Martin Maier.

Man müsse eine gewisse Doppelstrategie fahren, so Maier: "Wir versuchen, die Dinge möglichst klar zu benennen; aber wir dürfen natürlich auch nicht die Projektpartner vor Ort in zusätzliche Schwierigkeiten bringen."

Adveniat-Bischof Franz-Josef Overbeck ergänzte, es sei auch Teil der Politik von Adveniat, Bedrohungen von Projektpartnern öffentlich zu machen, auch bei Vertretern der Politik in Berlin. Für die Kirche sei stets eine moralische Pflicht, Länder im Schatten zu benennen und zur Sprache zu bringen.

Nicaraguas Regierung um Präsident Daniel Ortega hatte den Bischof Rolando Jose Alvarez zuletzt zu 26 Jahren Haft verurteilen lassen, weil er sich kritisch über die Lage der Menschenrechte im Land geäußert hatte. Nach weiteren kritischen Worten von Papst Franziskus musste die Vatikan-Botschaft im Land schließen.

Wie die örtliche Caritas hätten bislang rund 3.200 kirchlich geförderte Einrichtungen und Organisationen im Land ihre Arbeit einstellen müssen, erinnerte Overbeck. Dabei sei die Kirche der zivilgesellschaftliche Player, dem weite Teile der Bevölkerung vertrauten, so der Adveniat-Bischof.

Hauptgeschäftsführer Maier betonte zugleich, man versuche im Umgang mit der Regierung in Nicaragua, die hohen Auflagen für ausländische Partner einzuhalten und auch die Organisationen vor Ort in dieser Hinsicht zu ertüchtigen. Dennoch sei die derzeitige Krise in den Beziehungen schwierig zu händeln. (KNA)