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Dienstag, 16. Mai 2023

Religionsfreiheit in Nicaragua, China und Iran bedroht

Washington - Die USA kritisieren eine Verfolgung katholischer Priester in Nicaragua sowie eine Unterdrückung von Gläubigen in China, Iran und Russland.

Laut dem neuen Jahresbericht der US-Regierung zur Religionsfreiheit, den Außenminister Antony Blinken bei einer Pressekonferenz in Washington vorlegte, verfolgen Regierungen in vielen Teilen der Welt weiterhin religiöse Minderheiten, unter anderem durch Folter, rechtswidrige Überwachung oder sogenannte Umerziehungslager.

Zur Lage in Nicaragua verwies der oberste US-Diplomat auf Angaben von Menschenrechtsaktivisten in dem mittelamerikanischen Land. Mehr als 160 Übergriffe auf Mitglieder der katholischen Kirche seien laut der Aktivistin Martha Patricia Molina unter der Regierung von Machthaber Daniel Ortega registriert worden. Als prominentestes Beispiel führte der US-Außenminister Bischof Rolando Alvarez an. Der regierungskritische Geistliche war im Februar zu mehr als 26 Jahren Haft verurteilt worden, nachdem er sich weigerte, von der Ortega-Regierung in die USA ausgewiesen zu werden.

Erneut prangerte Blinken einen "Völkermord" an muslimischen Uiguren in der autonomen Region Ostturkestan durch die chinesischen Behörden an. Hunderttausende würden unter dem Vorwand der Terrorismus- und Extremismusbekämpfung in Internierungslagern festgehalten. Dabei erhielten Einzelpersonen unverhältnismäßig hohe Haftstrafen, weil sie ihre religiöse Identität und ihren Glauben persönlich zum Ausdruck gebracht hätten; ein Gebet, der Besitz eines Korans oder Barttragen seien hinreichende Gründe.

Als weiteren Unterdrücker der Religionsfreiheit nennt der Bericht Russland. Die Kreml-Regierung greife religiöse Gemeinschaften innerhalb und außerhalb seiner Grenzen an. Religiöse Minderheiten, die als "nicht traditionell" gelten, würden mit Geldstrafen, Inhaftierungen und Strafanzeigen verfolgt; in manchen Fällen wie etwa bei den dort als extremistisch eingestuften Zeugen Jehovas auch mit Folter. 

Weiter erwähnt werden Verfolgungen durch das Regime im Iran. Bei den Protesten gegen den Tod von Mahsa Amini seien auch viele Christen und Anhänger der Baha'i betroffen. (KNA)