Neue Namen gegen Diskriminierung
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Mittwoch, 29. November 2023

Neue Namen gegen Diskriminierung

Islamabad/Jakarta - In Indonesien wurde der Name für Christus in amtlichen Dokumenten geändert - die Freude darüber ist groß. Jesus wird  nunmehr nicht mehr "Isah Almasih" sondern "Yesus Kristus" genannt. Der deutsche Jesuit und langjährige Rektor der Philosophischen Hochschule "Driyarkara" in Jakarta, Franz Magnis-Suseno, sieht in der Reform ein "hoch erfreuliches, weiteres Zeichen", dass der indonesische Staat die Christen als Freunde anerkennen wolle.

Der katholische Theologe Fransiskus Borgias hob gegenüber dem asiatischen Nachrichtendienst Ucanews den Unterschied zwischen "Isa" und "Jesus" hervor: Isa sei im Islam ein Prophet und nicht der am Kreuz gestorbene Jesus. 

Auch in Pakistan kam es zu einer Namensänderung: Der bisherige Name für Christen war das Urdu-Wort "Esai". Obwohl Esai oder Isa im Koran der arabische Name für Jesus ist, wird er meist in einem wenig respektvollen Kontext benutzt: In Pakistan ist es üblich, dass die Behörden für anrüchige Arbeiten wie die Reinigung von Kloaken  Gläubige der Minderheitsreligionen verpflichten. So wurde "Esai" unter Muslimen zu einem Wort der Diskriminierung.

Den Wechsel zu "Masihi" - "Volk des Messias" setzte Samuel Payara, Vorsitzender des "Forums für die Umsetzung von Minderheitsrechten", mit einer Klage vor dem Obersten Gericht durch. Von Amts wegen gilt sie aber nur in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa im Norden Pakistans.

Kirchenvertreter lassen Bitten um eine Stellungnahme zum Thema unbeantwortet. Lediglich ein bekannter katholischer Menschenrechtler ist bereit, anonym mit der KNA über das Thema zu sprechen. Der Mann floh vor wenigen Wochen samt Familie vor der Verfolgung durch radikale Islamisten aus Pakistan. Über das "Masihi-Urteil" sagt der Aktivist resigniert: "Das wird die Diskriminierung der Christen nicht beenden. Im Gegenteil, die Situation wird immer schlimmer." (KNA)