Neu gestaltete Äthiopiensammlung

Frankfurt - Das Ikonenmuseum in Frankfurt am Main präsentiert seine umfangreiche äthiopische Sammlung komplett neu. Damit zeige das Haus „eine für den deutschen Museumsraum einzigartige Sammlung“, die dem orthodoxen Christentum der äthiopischen und eritreischen Christen gewidmet sei, sagte Frankfurts Kulturdezernentin Ina Hartwig am Dienstag. 500 Jahre christlich-äthiopische Kunst- und Kulturgeschichte ließen sich hier beispielhaft entdecken.

Neben 16 groß- und kleinformatigen Ikonen erwarten die Besucher filigrane Hals-, Hand- und Prozessionskreuze sowie acht Manuskripte aus Pergament. Zudem seien Objekte aus dem Gottesdienst zu sehen - etwa Rasseln, Wasserkannen und Ohrlöffel. Die Besonderheit der Sammlung liegt den Angaben zufolge darin, dass die rund 140 Objekte eine große stilistische Bandbreite haben. So ließen sich ikonographische Entwicklungen und Vorlieben in Nordäthiopien vom 15. Bis in das frühe 20. Jahrhundert nachvollziehen. Alle Objekte wurden den Angaben zufolge vor 1974 in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba auf dem Mercato erworben, der als größter Markt in Afrika gilt. Viele solcher Objekte würden auch heute noch im Alltagsleben äthiopischer Christen genutzt, sagte die Kuratorin und Religionswissenschaftlerin Konstanze Runge. In Frankfurt lebten heute zahlreiche äthiopische und eritreische Christen, die jeweils auch eine eigene Gemeinde haben.

Das Ikonenmuseum im Barockbau des Deutschordenshauses ist dem Museum Angewandte Kunst als eigene Abteilung angeschlossen. Träger ist die Stadt Frankfurt. Museumsdirektor Matthias Wagner K sagte, die äthiopische Sammlung beruhe auf einer Dauerleihgabe. Sie habe sich ursprünglich im „Haus der Völker und Kulturen“ im nordrhein-westfälischen Sankt Augustin befunden und sei seit 2007 im Frankfurter Ikonenmuseum beheimatet. „Die jetzige Neupräsentation bringt die bedeutenden Sammlungsstücke endlich zur Geltung“, so der Direktor. (KNA)