Kolumbien hat ersten afrokolumbianischen Bischof
Bogota – 34 Jahre lang hat Wiston Mosquera (57) als Geistlicher in der Millionenstadt Cali gearbeitet – nun ist er am Wochenende als erster Afrokolumbianer zum Bischof geweiht worden. Bei der Zeremonie war auch die afrokolumbianische Vizepräsidentin Francia Márquez anwesend.
Künftig wird Bischof Mosquera das Bistum Quibdó in der Provinz Chocó leiten. Die Region ist überwiegend von afrokolumbianischen und indigenen Menschen bewohnt und gilt als Unruheprovinz: Linke Guerillagruppen und rechte Paramilitärs liefern sich immer wieder Revierkämpfe um die Vorherrschaft im Drogenhandel. Chocó ist zudem eine der ärmsten Regionen des südamerikanischen Landes.
Die Personalie nimmt in den kolumbianischen Medien breiten Raum ein. Der Sender Telepacífico übertrug die Zeremonie live. El País, die Lokalzeitung aus Cali, berichtet, dass Gläubige aus der ganzen Region nach Cali gekommen seien, um der Bischofsweihe beizuwohnen. Darunter auch Gäste aus den Gemeinden Valle, Jamundí und Yumbo, in denen Mosquera pastoral wirkte. Dort gab es zuletzt immer wieder Anschläge. Etwa 9,3 Prozent der Einwohner des Landes werden zu den Afrokolumbianern gezählt - also jenen, die afrikanische Vorfahren haben. (KNA)