Kirche hilft bei Suche nach vermissten Opfern in Kolumbien
Bogota (KNA) - Die Kirche in Kolumbien will die Suche nach Menschen unterstützen, die während des Konflikts in dem Land verschwunden sind. Ein in dieser Woche unterzeichnetes Abkommen mit der zuständigen Behörde UBPD soll die Suche nach Vermissten erleichtern, die möglicherweise ohne Identifizierung auf Friedhöfen begraben sind. "Wir werden die Verwalter der Friedhöfe und die kirchlichen Gerichtsbarkeiten schulen", sagte Bischof Juan Carlos Barreto aus Soacha der Tageszeitung "El Tiempo".
Die Zusammenarbeit mit der Bischofskonferenz stärke das Vertrauen der Menschen und die Glaubwürdigkeit der Behörde, sagte UBPD-Leiterin Luz Janeth Forero Martinez. Die Kirche gelte als vertrauenswürdige Institution, deswegen würden sich nun mehr Menschen an die Behörde wenden. Es gebe viele Möglichkeiten für die Suche: Öffnung von Friedhöfen, Öffnung von Archiven und Registern von Verstorbenen, die letztendlich wertvolle Informationen für die Suche liefern könnten, so Forero Martinez.
Zwischen 1985 und 2018 waren in dem Konflikt zwischen Guerillaorganisationen, Paramilitärs, staatlichen Sicherheitskräften und Drogenbanden in Kolumbien mehr als 450.000 Menschen getötet worden. Über 7,5 Millionen Menschen wurden Opfer von Vertreibung, zudem wurden fast 70.000 vermisste Personen und Tausende Fälle von Zwangsrekrutierungen von Minderjährigen gezählt.