Eigentumsrückgabe für enteignete Christen verlängert
Bagdad - Im Irak soll das Gremium weitergeführt werden, bei dem irakische Christen ihr Eigentum zurückfordern können. Das kündigte der Schiitenführer Muqtada al Sadr an.
Muqtada al Sadr hatte Anfang des Jahres 2021 die Schaffung des Ausschusses bekannt gegeben. Dieser sollte dafür zuständig sein, die Beschwerden über illegale Enteignung christlicher Eigentümer zu prüfen.
Der Ausschuss sammelte Eigentumsdokumente über den Besitz von Immobilien, Häusern und Grundstücke gesammelt, die in den vergangenen Jahren illegal enteignet wurden.
Mit der Initiative wollte sich Muqtada al Sadr Beobachtern zufolge als Vermittler zwischen den Religionsgemeinschaften profilieren.
Die Aufforderung, illegale Enteignungen zu melden, richtete sich auch an Familien von Christen, die das Land in den vergangenenJahren verlassen haben.
Mehr als 120 Immobilien konnten bis Anfang diesen Jahres an Christen und Mandäer zurückgegeben worden. Dabei handelt es sich um Häuser, landwirtschaftliche Flächen, Geschäftsgebäude und sogar kleine Fabriken und Geschäfte, vorrangig in den Städten Bagdad, Mossul, Basra und in der Provinz Kirkuk.
Die illegale Enteignung christlicher Familien steht in engem Zusammenhang mit der Massenauswanderung irakischer Christen. Vor dem Einmarsch der US-geführten Truppen 2003 gab es Schätzungen zufolge ca. 1 Millionen Christen im Irak; 2021 sind es 200.000 bis 300.000. Die zurückggelassene Häuser und Grundstücke wurden teilweise enteignet; lokale Amtsträger und Milizen gingen davon aus, dass der Besitz nicht zurückgefordert werde. (Fides)