"Die Zukunft ist nicht hoffnungslos"
Berlin - Beim Klimawandel sollten nach Ansicht von Weltklimarats-Chef Jim Skea stärker Lösungen thematisiert werden. „Wir sollten nicht aufgeben. Es gibt vieles, das wir tun können. Die Zukunft ist nicht hoffnungslos“, sagte der britische Physiker im Interview mit dem Berliner „Tagesspiegel“ am Donnerstag. „Wir sind keine Kaninchen, die ins heranrasende Scheinwerferlicht starren.“ Zugleich mahnte er zu Eile.
Weiter führte Skea aus: „Wir Menschen haben uns in eine Klima-Sackgasse hineinmanövriert, einige Folgen des Klimawandels werden wir nicht mehr verhindern können. Die optimistische Botschaft ist für mich: Uns bleiben noch Möglichkeiten, uns auf die schlimmsten Konsequenzen vorzubereiten und uns anzupassen.“ Wenn etwa in substanziellem Ausmaß Treibhausgasemissionen eingespart würden, könnten viele der potenziellen Bedrohungen vermieden werden, so der Wissenschaftler
Die Menschen brauchen eine Umgebung, die sie zu klimafreundlichem Verhalten befähigt
Ambitionierter Klimaschutz könne nur erreicht werden, wenn Politik und jeder Einzelne gemeinsam dafür einträten. „Tatsächlich trägt verändertes individuelles Verhalten zum Klimaschutz bei“, so Skea. „Der wichtigste Punkt dabei ist: Die Menschen können das nicht allein. Sie brauchen dafür eine Umgebung, die sie zu klimafreundlichem Verhalten befähigt, entsprechende Infrastruktur und Technologien.“ Deswegen laufe die Debatte darüber, ob man sein individuelles Verhalten ändern oder auf neue Technologien setzen sollten, ins Leere: „Beide Dinge gehören zusammen und interagieren miteinander.“ (KNA)