Deutsche verzichten lieber auf Fleisch als auf Internet
Berlin - Feuerwerk, Fleisch oder Flugreisen: Das sind laut einer Umfrage die Top 3 der Dinge, auf die die Menschen in Deutschland für den Klimaschutz zu verzichten bereit wären. 69 Prozent nannten Feuerwerk, 44 Prozent Fleisch und 40 Prozent das Fliegen, wie der Digitalverband Bitkom am Dienstag in Berlin mitteilte. 13 Prozent erklärten, sich gar nicht einschränken zu wollen - während fünf Prozent nach eigenen Worten „auf alle Annehmlichkeiten“ verzichten würden, wenn dadurch der Klimawandel erheblich verlangsamt würde.
Auf das Internet würde demnach theoretisch jeder Zehnte verzichten - was laut Bitkom ziemlich genau der Zahl der „Offliner“ hierzulande entspricht. Unter jenen, die das Internet nutzen, sagten nur drei Prozent, dass sie darauf verzichten könnten; unter den Befragten zwischen 16 und 29 Jahren war es sogar nur ein Prozent. Die Rechenzentren, die für das Funktionieren des World Wide Web erforderlich sind, müssen in Deutschland ab 2027 klimaneutral laufen.
Knapp ein Fünftel (19 Prozent) nannte das Smartphone als theoretisch verzichtbar. Unter den jüngsten Befragten (16 bis 29 Jahre) sagten dies neun Prozent, in der Altersgruppe 65 plus dagegen knapp ein Drittel (30 Prozent). Derzeit nutzen den Angaben zufolge 77 Prozent der Menschen in Deutschland ein Smartphone. Der Verband riet dazu, die Geräte möglichst lange zu gebrauchen oder sie einer weiteren Verwendung zuzuführen, um den ökologischen Fußabdruck möglich klein zu halten.
Kaum Unterschiede zwischen den Altersgruppen zeigten sich beim Streaming, wie es weiter hieß. Ein Drittel (31 Prozent) würde für den Klimaschutz weniger Serien, Clips oder Filme streamen. Der Energiebedarf hänge stark vom Endgerät und der Auflösung der abgerufenen Dateien ab, erklärte Bitkom.
Ebenso gleichmäßig war demnach die Verteilung über die Altersgruppen beim Online-Shopping: Darauf würden 39 Prozent der Befragten verzichten. Drei Viertel (77 Prozent) erklärten zudem, sie würden einzelne Online-Bestellungen bündeln. - Repräsentativ befragt wurden den Angaben zufolge 1.005 Personen ab 16 Jahren. (KNA)