Der Kampf gegen Umweltzerstörung in Lateinamerika geht weiter
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Montag, 2. Juni 2025

Der Kampf gegen Umweltzerstörung in Lateinamerika geht weiter

Buenos Aires - Eigentlich waren die Themen schon durch: In Panama sollte ein großer Kupfer-Tagebau schließen; El Salvador hatte sich für das Ende des Goldbergbaus entschieden. In Kolumbien wollte die Verhandlungsinitiative Paz total (kompletter Frieden) den Kampf um Drogenanbaufelder befrieden, und in Brasilien sprachen sich die Indigenen deutlich gegen die Erdölförderung im Amazonas-Mündungsbecken aus.

Doch die Realität ist anders: Der Rohstoffhunger der Asiaten, Nordamerikaner und Europäer lässt Abkommen und Absprachen kippen, die Konsequenzen sind überall zu spüren.

Nach einer ersten großen Protestwelle schien die Entscheidung in Panama gefallen zu sein. Das Oberste Gericht entschied sich 2023 für das Ende der offenen Tagebaumine Cobre Panama. Doch nun erwägt die Regierung von Präsident Jose Raul Mulino die Wiederbelebung. Die Folgen sind schon jetzt spürbar: Umweltschützer und Vertreter der größten in Panama lebenden indigenen Ethnie, der Ngäbe-Buglé, sprechen von gewaltsamen Übergriffen und Einschüchterungen der Sicherheitskräfte. In einem Brief haben sieben indigenen Ethnien Panamas Papst Leo XIV. um Unterstützung gebeten. Er solle sich gegen die Gewalt und für einen „echten Dialog“ zur Lösung der „Krise“ einsetzen.

Ähnlich ist die Situation in El Salvador. Dort war es der Zivilgesellschaft und der katholischen Kirche gelungen, ein Ende des Metallbergbaus gesetzlich zu verankern. Zu groß war die Umweltzerstörung im Land, weil Unternehmen Vorschriften nicht einhielten und die Behörden wegschauten. Inzwischen ist das schon wieder Geschichte. Präsident Nayib Bukele, mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament ausgestattet, machte die Regelung in Rekordzeit zunichte. Bukele träumt von einem neuen Goldrausch. Anwälte von Nichtregierungsorganisationen, die vor der neuerlichen Entwicklung warnen, werden verhaftet. Zum Schweigen bringen könnte die Organisationen auch eine Extra-Steuer in Höhe von 30 Prozent. Diese macht Finanzierungsmöglichkeiten aus dem Ausland praktisch unmöglich. (KNA)