Corona verschärft Lage der Frauen in Lateinamerika
Vatikanstadt - Die Weltfrauenbeobachtungsstelle zieht in einer Studie zu Frauen aus Lateinamerika und der Karibik in der Corona-Pandemie eine erschütternde Bilanz.
Die sozio-ökonomische Ungleichheiten hätten zugenommen, die Gewalt gegen Frauen sei angestiegen, gleiches gelte für den Menschenhandel, so der Bericht.
Im ersten Pandemiejahr habe jede vierte Brasilianerin über 16 Jahren Aggressionen erlebt. Viele Anlaufstellen seien weggefallen und Frauen, die etwa in bereits toxischen Beziehungen lebten, hätten kaum Hilfsmöglichkeiten gehabt.
Die Ergebnisse der Studie können sich empirisch kaum auf quantitative Daten stützen; diese fehlen zur Lage von Frauen in der Pandemie für Lateinamerika. Darum ist die Auswertung der Beobachtungsstelle nicht repräsentativ, sondern beruft sich vor allem auf Interviews. Unter anderem berichteten 25 Expertinnen aus 14 Ländern über ihre Erfahrungen.
Ziel der Beobachtungsstelle ist es, besonders gefährdeten Frauen Sichtbarkeit zu verschaffen; außerdem sollen Strategien zur Verbesserung ihrer Lage entwickelt werden. Sie ist an die Weltunion der katholischen Frauenverbände angedockt. Die Weltunion katholischer Frauenverbände (WUCWO), 1910 gegründet, vertritt rund 90 Mitgliedsorganisationen aus mehr als 50 Ländern. Diese ist vom Vatikan als internationale katholische Organisation anerkannt, der Sitz ist Rom. Ziel der WUCWO ist es, Frauen in Gesellschaft und Kirche zu fördern. (KNA)