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Mazenodfamilie
Dienstag, 11. Oktober 2022

Willkommen in unserem Klostergarten

Wir haben seit Neuestem jede Menge Haustiere. Zugegeben nicht ganz freiwillig, aber dafür sind es sehr unabhängige Gesellen, um die man sich nicht wirklich kümmern muss. Unter den Rosen wohnt eine Familie von Kaninchen, in der Esskastanie wohnt das Eichhörnchen und die wilden Tauben nisten in der Koniferenhecke. Das Rotkehlchen ist sogar so zutraulich, dass es auch mal auf der Gitarre Platz nimmt. Willkommen in unserem Klostergarten!

Seit einem Jahr wohnen wir jetzt im Pfarrhaus des kleinen Städtchens Ramsdorf im Westmünsterland. Hier wurden wir mit offenen Armen empfangen. Man kann es nicht anders sagen! Wir fühlen uns sehr wohl in unserem neuen Domizil mit dem schönen Garten, in dem wir im September auch unser 25-jähriges Ordensjubiläum feiern. Aber der Reihe nach.

Unsere Gemeinschaft, die Oblatinnen der Makellosen Jungfrau Maria, wurde 1997 von acht jungen Frauen in einem Vorort von Madrid gegründet. Bald kamen auch Interessentinnen aus anderen Ländern hinzu. So sind wir heute eine Gemeinschaft mit 21 Schwestern aus sieben Nationen. Den Vorort von Madrid haben wir schon längst verlassen und verfügen zurzeit über drei Kommunitäten in Madrid und eine im spanischen Segovia. Außerdem gibt es noch die Kommunität hier in Deutschland.

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Seit 25 Jahren gibt es die Gemeinschaft der Oblatinnen. Im Jahr 2023 gründen sie ihre erste Kommunität außerhalb Europas

Ausblick: Eine neue Mission in Peru

Für das kommende Frühjahr stehen Veränderungen an. Dann werden vier Schwestern ihre Koffer packen und eine neue Mission in Peru, in der Region Cajamarca, beginnen. Das ist für uns ein großes Abenteuer; aber durch Besuche dort und dank der Ortskenntnis unserer peruanischen Schwester Teresa sind wir guter Dinge, dass unsere Neugründung in Lateinamerika gelingen wird. Hilfe wird dort dringend gebraucht, sei es in der Katechese, im Schulwesen, oder einfach als Ansprechpartner für die vielen Sorgen und Nöte, über die Menschen mit jemandem sprechen möchten. Zu- nächst muss aber noch viel organisiert werden. Im kommenden halben Jahr werden sich die vier Schwestern auf ihre Aufgabe vorbereiten und auch die rechtlichen Grundlagen dafür schaffen. Wie das bei uns so ist, nimmt die ganze Kongregation daran regen Anteil und freut sich mit den vier Auswanderinnen.

Rückblick: Unser Weg nach Deutschland

Im Jahr 2017 machten wir uns zu dritt auf den Weg nach Deutschland, zu- nächst nach Burlo. Seit dieser Zeit gab es immer wieder Wechsel in der Zusammensetzung unserer Kommunität. Aktuell sind wir zu viert. Schwester Kristin arbeitet als Religionslehrerin und in der Schulseelsorge am Gymnasium Mariengarden. Schwester Lisa wird nach den Ferien an einer öffentlichen Ganztagsschule in der Betreuung eine Stelle antreten, die sie für das Fernstudium der Sozialen Arbeit braucht. Bei Schwester Paulina kann man an der Volkshochschule Spanisch lernen. Ich arbeite als Pastoralassistentin, das hat im vergangenen Jahr auch den Ortswechsel mit sich gebracht. Nicht etwa, weil es uns in Burlo nicht gefiel, sondern weil die Wohnmöglichkeiten sehr begrenzt waren. Mit dem Arbeitsbeginn in der Pfarrei St. Peter und Paul in Velen, Ramsdorf und Hochmoor ergab sich die Möglichkeit, in das Pfarrhaus in Ramsdorf einzuziehen. Darüber sind wir mehr als glücklich!

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Der Garten des Hauses wird für zahlreiche Aktivitäten der Schwestern genutzt

Einblick: Leben und Arbeit

Zu dem Pfarrhaus, in dem wir wohnen, gehört jener Garten, der von so vielen Tieren bewohnt wird. Aber auch die Pfarrgemeinde kommt hier öfters zusammen. Für uns ist es eine wunderbare Möglichkeit der Begegnung, sei es im Winter zu Glühwein und Grillwürstchen nach der Roratemesse oder nach der Friedensmesse zum Patronatsfest der Heiligen Walburga. In der Karwoche trafen sich 20 Kinder zu einer Ferienfreizeit, am Ostermontag gab es eine Ostereiersuche für die ganze Familie und auch bei der Maiandacht reichten die Plätze fast nicht aus, da der komplette Kirchenchor vor der Probe erst noch bei uns vorbeikam.

Natürlich sind wir nach wie vor den Oblaten eng verbunden und unterstützen die Familienpastoral im Nikolauskloster. Dort organisierten wir im Juli ein Sommerklostercamp, das mit viel Herzschmerz endete, weil die Kinder und auch die Betreuer gerne noch ein paar Tage länger zusammen verbracht hätten.

Die nächsten Highlights sind schon in Aussicht. Im September freuen wir uns über die ersten Gelübde unserer zwei Novizinnen und Mitte Oktober finden die ewigen Gelübde einer spanischen Schwester statt. Am 24. September werden wir hier in Deutschland die Dankmesse für unser Silberjubiläum feiern. Anschließend geht es natürlich wieder zur Begegnung in den Klostergarten. Diese Momente der Begegnung sind für uns mehr als nur Grillwurst und Limo. Es ist die Möglichkeit, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, sich gegenseitig kennenzulernen und dabei festzutellen, wie Kirche in großer Vielfalt lebendig und aktuell ist. Dafür sind wir sehr dankbar. Wenn wir die vergangenen 25 Jahre zusammenfassen sollten, dann wäre das wohl in zwei Worten: Gott sorgt