Prophetisches Zeichen und Zeugnis in einer säkularen Welt
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Mazenodfamilie
Montag, 29. August 2022
Zur Mazenodfamilie gehören mehr als nur die Oblaten

Prophetisches Zeichen und Zeugnis in einer säkularen Welt

Wenn Menschen über unsere Gemeinschaft reden, sprechen sie gelegentlich von „den Oblatenpatres“. Ich habe dann bis vor einigen Jahren gerne geantwortet, dass es auch Oblatenbrüder gibt. Mittlerweile kann ich sagen: „Schwestern haben wir jetzt auch.“ Das zeigt uns, dass viele Gemeinschaften dem Gründungscharisma des hl. Eugen folgen. Um das zu verdeutlichen, sprechen wir nun immer von der „Mazenodfamilie“. Auch in unserer neu gestalteten Zeitschrift DER WEINBERG findet sich eine eigene Rubrik, die mit „Mazenodfamilie“ überschrieben ist.

Was genau ist unter der Mazenodfamilie zu verstehen? Wenn man eine kurze und bündige Antwort wünscht, könnte die lauten: alle, die sich vom Beispiel des hl. Eugen von Mazenod angesprochen fühlen und versuchen, seine Ideen und Ideale in ihrem Alltag zu leben.

Bis vor kurzen war in Deutschland der Name „Oblatenfamilie“ üblich. Heute sprechen die Oblaten lieber von „Mazenodfamilie“. Dazu erklärt Provinzial Pater Felix Rehbock: „Wir versuchen gemeinsam die spirituellen Wurzeln neu zu bedenken und das Charisma Eugens besser zu verstehen. Wir legen mittlerweile den Schwerpunkt auf das Wort Mazenodfamilie. Wir alle – Oblaten (Brüder und Priester), die Assoziierten, die Oblatinnen und die Ehrenoblaten – sind vereint in dem einen Charisma.“

Patres, Brüder und Schwestern

Die erste genannte Gruppe sind die Oblaten und die Oblatinnen. Neben den Männern und Frauen, die die Ordensabkürzung OMI hinter ihren Namen schreiben, gibt es weitere Ordensgemeinschaften und Säkularinstitute, die aufgrund ihrer Entstehung oder ihrer Spiritualität mit den Oblaten verbunden sind. Zu nennen wären hier beispielsweise die Rosarians, eine kontemplative Ordensgemeinschaft in Sri Lanka.

Es sind aber längst nicht nur Ordensleute, die sich am hl. Eugen orientieren. Dem trägt auch die Ordensregel der Oblaten Rechnung. In der deutschen Übersetzung der Regel 37b wird der Marianische Missionsverein (MMV) erwähnt, im internationalen Kontext wird von MAMI gesprochen, der Missionary Association of Mary Immaculate. Bei dieser Vereinigung von Laien handelt es sich um eine Gebets- und Solidargemeinschaft. Ihre Mitglieder fördern Missionsberufe finanziell und beten für die Ausbreitung des Reiches Gottes. Diese Vereinigung geht bis in die Anfänge der Gemeinschaft zurück.

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Für Pater Felix Rehbock, den Provinzial der Mitteleuropäischen Provinz ist die gemeinsame Verantwortung von Assoziierten und Oblaten für die Mission der Gemeinschaft prophetisches Zeichen und Zeugnis.

Assoziierte der Oblaten

Besonders eng sind als Laien die Assoziierten mit dem Gründungscharisma der Oblaten verbunden. Mit der Heiligsprechung Eugen von Mazenods im Jahr 1995 verstärkten sich die Bemühungen der Oblaten, das Charisma des Ordensgründers auch für Außenstehende erfahrbar zu machen. Die damalige deutsche Ordensprovinz eröffnete Menschen, die bereits in einer engen Verbindung mit einzelnen Kommunitäten standen, den Weg der Angliederung nach einer vertiefenden Ausbildung.

Derzeit haben sich 84 Frauen und Männer verschiedenen Alters durch ein Versprechen an das Charisma und die Oblaten angegliedert. Mit diesem Versprechen, das jährlich erneuert wird, verpflichten sie sich, nach dem Charisma des heiligen Eugen von Mazenod zu leben. „Das ist sehr beeindruckend für mich“, erzählt Pater Felix. „Jedes Mal, wenn ich als Provinzial diese Versprechen entgegennehme, bin ich tief bewegt. Da sind engagierte Männer und Frauen, die versprechen, bewusst diesen Schritt zu gehen, um im Gebet und im Dienst am Nächsten Gott in der Welt, gemeinsam mit uns Oblaten, erfahrbar zu machen. Das macht mich demütig und stolz zugleich.“

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Vom 27. bis zum 29. Mai 2022 fand ein weltweites Treffen, der mit den Oblaten verbundenen Laien statt. Auf allen Kontinenten haben sich Gruppen versammelt, die sich über das Internet miteinander verbunden haben. Das Foto zeigt die europäischen Teilnehmer,

Ehrenoblaten

Eine letzte zu nennende Gruppe, die zur Mazenodfamilie gehört, sind die Ehrenoblaten. Ehrenoblaten sind Menschen, die sich besonders um die Oblaten verdient gemacht haben, sodass die Gemeinschaft sie behandelt, als seien sie tatsächlich Mitglieder der Kongregation. Sie haben Anteil an den geistlichen Früchten, das bedeutet zum Beispiel, dass, wann immer „für die Oblaten“ gebetet wird, auch die Ehrenoblaten gemeint sind.

Die Ernennung einer Person zum Ehrenoblaten ist dem Generaloberen vorbehalten.

Anfangs haben wir gefragt, was unter der „Mazenodfamilie“ zu verstehen ist. Kurz zusammengefasst könnte die Antwort lauten: Dazu gehören Laien, Ordensleute oder Priester, die Jesus Christus, der Erlöser, auf ihre eigene Weise berufen hat und in einer Gemeinschaft vereint, um das Charisma Eugen von Mazenods und der Oblaten zu leben. Je nach persönlichen Möglichkeiten und Lebensumständen geht es darum, so Pater Felix Rehbock, „gleichberechtigt Verantwortung für unsere Mission zu übernehmen. Dieser Gedanke und diese Wirklichkeit sind schön und fruchtbar. Das ist aus meiner Sicht ein wirklich prophetisches Zeichen und Zeugnis in dieser säkularen Welt. Genau darin sollen und müssen wir in Zukunft wachsen. Das ist meine Vision und Hoffnung für die Zukunft.“