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Mazenodfamilie
Mittwoch, 8. März 2023
Cooperatrici Oblate Missionarie dell'Immacolata - COMI

Wie Jesus das Leben der einfachen Menschen teilen

"Je größer der Teig ist, der gesäuert werden soll, desto reicher muss die Qualität des Sauerteigs sein.“

Mit diesem Wort wandte sich Papst Franziskus 2021 an die COMIs.

Die COMIs, das sind die Cooperatrici Oblate Missionarie dell'Immacolata – ein weiblicher Zweig der Mazenodfamilie.

Trotz ihrer engen Verbindung sind die COMIs aber nicht die Mitarbeiterinnen der Oblatenmissionare – wie man den Namen auch interpretieren könnte. Vielmehr handelt es sich um eine selbstständige Gemeinschaft von Frauen, die mit den Oblaten durch ihre Geschichte und das gemeinsame Charisma verbunden sind.

Die Geschichte der Gemeinschaft

Die Gemeinschaft entstand 1951 in Italien: 18 junge Frauen weihten sich in der Kirche Santissima Annunziata in Florenz der Jungfrau Maria. Die Frauen gehörten zu Laienvereinigungen, die sich in Italien um Oblatenkommunitäten gebildet hatten. Doch diese wollten sich stärker mit dem missionarischen Charisma Eugen von Mazenods verbinden. In ihrer Entschiedenheit wurden sie durch Gaetano Liuzzo OMI bestärkt; ein Oblatenpater, der viele Laiengruppen in dieser Zeit betreute.

Auf die Weihen folgten die ersten Gelübde und schließlich bekam die Gemeinschaft ihren heutigen Namen. 1963 wurde sie als ‚fromme Union‘ anerkannt, 1987 erhielt sie die Bestätigung als Säkularinstitut mit missionarischem Ziel durch die Diözese Rom. 2001 erfolgte dann die päpstliche Approbation.

Missionen

Da waren die Frauen schon jahrzehntelang missionarisch auf drei Kontinenten aktiv.

Von Florenz aus verbreitete sich die Gemeinschaft zunächst in Italien. 1968 gingen die ersten COMIs in den Tschad. 1973 gründeten sie mit „COMI“ eine eigene Nichtregierungsorganisationen, die in mehreren Ländern in Entwicklungsprojekten sowie im internationalen Freiwilligendienst engagiert ist. 1982 bis 1983 waren zwei COMIs zusammen mit Oblatenmissionaren im Senegal. 1986 begann die Mission in Uruguay, die bis heute andauert. 1996 kam es zu den ersten einheimischen Berufungen in Lateinamerika. 1989 ging eine COMI nach Haiti und arbeitete mehrere Jahre im Gesundheitssektor. 2003 startete die Mission in Kinshasa: Sie begannen mit der Koordination einer Krankenstation und bildeten Mädchen aus. Derzeit liegt die Mission in Kinshasa vollständig in den Händen der kongolesischen Angehörigen der Gemeinschaft. 2016 wurde eine Mission in Argentinien für die Pastoral mit Straßenkindern eröffnet.

In Italien engagieren sich die COMIs in der Ortskirche in unterschiedlichen Aufgaben, etwa in Zentren für Einwanderer, Jugend- und Berufspastoral, der Blindenapostolische Bewegung etc.

Was ist Säkularinstitut?

Die unterschiedlichen Aufgaben in den Missionen hängen auch mit dem Charakter der Gemeinschaft zusammen:

Das Leben als Mitglied in einem Säkularinstitut bedeute "wie Jesus voll und ganz an der Situation der einfachen Menschen teilzuhaben, am Arbeitsalltag, am häuslichen Leben, an den Beziehungen in der Nachbarschaft usw., die alle vom Licht des Glaubens, von der Wärme der Nächstenliebe und vom Horizont der Hoffnung beseelt sind", so Papst Franziskus 2021 an die COMIs.

So leben die Mitglieder des Instituts nicht in Klöstern, sondern üben meistens weltliche Berufe aus, verdienen ihr eigenes Geld und wohnen meistens auch nicht in einer COMI-Gemeinschaft, sondern allein oder bei ihren Herkunftsfamilien.

Das Leben in weltlichen Berufen wird dabei als Chance begriffen. Denn jede Art von Beruf eröffnet eine Reihe von Beziehungen, Freundschaften und die Möglichkeit, den Glauben an Christus an unterschiedlichen Orten zu zeigen. So entstehen „Missionserfahrungen von Frauen, die bereit sind, nichts unversucht zu lassen“, wie es in einer Konferenz des Instituts 2021 hieß.

Um ihr Leben auf ihre Mission auszurichten, legen die Frauen die Gelübde der Armut, Keuschheit und des Gehorsams ab.

Armut bedeutet dabei nicht Besitzlosigkeit: die Mitglieder behalten ihr Eigentum. Sie sind aber zu einem materiellen bescheidenen Leben angehalten; auch wird von ihnen erwartet, mindestens 5 Prozent ihres Gehaltes an das Institut zu spenden.

Das Gelübde der Keuschheit hingegen gilt wie in Ordensgemeinschaften; eine COMI gelobt ehelose Keuschheit.

Das Gelübde des Gehorsams bedeutet für eine COMI, dass sie sich in relevanten Entscheidungen ihres Lebens mit den Oberen ihre Gemeinschaft abspricht.

Obwohl sie meistens nicht in Gemeinschaften leben, sind sie in Regionalgruppen organisiert und treffen sich wenigstens einmal monatlich.

Das Charisma

Die Spiritualität des Säkularinstituts ist vom Charisma des heiligen Eugen von Mazenod geprägt und lässt sich in vier Elementen zusammenfassen:

  1. Christus als Mittelpunkt des eigenen Lebens;
  2. jede COMI richtet ihr Leben am Beispiel den makellosen Jungfrau Maria aus, „damit SEIN Wort auch in uns Fleisch wird“, so Papst Franziskus zu diesem Aspekt;
  3. die Sendung besonders zu den Armen;
  4. die Mitglieder verstehen sich als Gemeinschaft.

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Header-Foto: COMI