Kirche in El Salvador übergibt Petition gegen Gold-Bergbau
San Salvador - In El Salvador hat die Kirche dem Parlament eine Liste von 150.000 Unterschriften gegen die Wiederaufnahme des Edelmetall-Bergbaus in dem mittelamerikanischen Land übergeben.
Die Stimme des Volkes gegen den Goldrausch
San Salvadors Erzbischof Jose Luis Escobar Alas erklärte laut lokalen Medienberichten (Dienstag), die Initiative habe das Wohl der gesamten Gesellschaft zum Ziel. Die Wiederaufnahme des Bergbaus sei eine traurige Entwicklung mit Auswirkungen auf das ganze Land.
El Salvadors Präsident Nayib Bukele hatte vor wenigen Wochen ein Gesetz durch das Parlament gebracht, das den Metallbergbau wieder erlaubt, und „goldene Zeiten“ versprochen: „Gott hat einen Schatz unter unsere Füße gelegt.“ Das mittelamerikanische Land ist hoch verschuldet und braucht dringend Einnahmen. Bukeles Regierungspartei verfügt über die absolute Mehrheit im Parlament.
Goldsegen oder riskantes Spiel mit der Zukunft?
In den Jahren zuvor hatten Umweltschützer für ein Verbot des Metallbergbaus gekämpft. Zivilgesellschaft und Kirche gelang es, die Politik davon zu überzeugen, dass die Schäden für die Umwelt größer seien als der Nutzen für die Wirtschaft. In der Verfassung wurde ein entsprechendes Verbot verankert.
Präsident Bukele wirbt mit Milliardenwerten für den Bergbau
Auf dem Internetportal X versprach Bukele vor wenigen Wochen allerdings ein Wirtschaftswunder, sollte El Salvador wieder in die Goldgewinnung einsteigen: El Salvador verfüge potenziell über die Goldvorkommen mit der höchsten Dichte pro Quadratkilometer weltweit, versprach Bukele. „Studien, die nur auf vier Prozent der potenziellen Fläche durchgeführt wurden, haben 50 Millionen Unzen Gold identifiziert, die heute einen Wert von 131,565 Milliarden US-Dollar haben“, schrieb Bukele. Das entspreche 380 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Goldabbau – ein zerstörerischer Irrweg?
Vidalina Morales, Direktorin der Vereinigung für wirtschaftliche und soziale Entwicklung, warnte jüngst, dass die Goldförderung massive Umweltzerstörung und Verschmutzung der Flüsse mit sich bringen könne: „Diese Regierung lügt, wenn sie behauptet, der Bergbau bringe dem Land Entwicklung und sogar die Reinigung des Rio Lempa. Sie lügt so unverhohlen, dass es nicht zu übersehen ist“, sagte Morales. Der Bergbau werde keine Reichtümer schaffen. (KNA)