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Mittwoch, 1. Februar 2023

Krebs in Entwicklungsländern

Wenn über Krankheiten in Entwicklungsländern berichtet wird, dann fallen häufig ähnliche Stichworte: Malaria, HIV, Tuberkulose, fehlende Ärzte, billige Medikamente. Denn diese Probleme stehen seit vielen Jahren im Fokus der Öffentlichkeit, wenn es um die medizinische Entwicklung in vielen Ländern etwa Afrikas geht. Aber: Hinter diesen Krankheiten dräut ein neuer Schrecken: Krebs. 

In Europa und Nordamerika ist Krebs seit langem eine der gefürchtetsten Krankheiten. Das hängt vor allem damit zusammen, dass viele Infektionskrankheiten in den entwickelten Ländern keine dramatischen Folgen mehr haben - Corona war die Ausnahme. Gleichzeitig werden die Menschen immer älter. Damit nimmt auch die Wahrscheinlichkeit zu, an Krebs zu erkranken. Weitere Faktoren sind die "Verwestlichung' des Lebensstils: Tabak und Alkoholkonsum, weniger Bewegung, Übergewicht durch fettige und süße Produkte, dazu Umweltverschmutzung. Spezifisch für Entwicklungsländer sind noch die schon angesprochenen Infektionskrankheiten: Viele von ihnen erhöhen das Krebsrisiko. 

Doch auch in den Entwicklungsländern wird Krebs zum Thema. Die meisten Krebsfälle entfallen längst auf diese Länder. Gleichzeitig ist die Wahrscheinlichkeit, daran zu sterben, dort doppelt so hoch wie in den Industrieländern.

In den Industrieländern hat die technische Entwicklung, die Verbreitung von Prävention und Früherkennung dazu geführt, dass Krebs in den meisten Fällen eine heilbare Krankheit ist. 

In den meisten Entwicklungsländern hingegen fehlen die Vorsorgesysteme, sodass der Krebs erst spät bemerkt wird. Und wenn er erkannt wurde, kann er häufig nicht oder kaum behandelt werden. So stehen nur 1/3 der Strahlentherapiezentren in Entwicklungsländern, viele Länder haben gar keine. 

Hinzu kommt, dass es Krankheiten auch als Folge spirituellen Defizits begriffen werden. Pater Egide Palata OMI erklärt aus dem westlichen Kongo: "Eine Krankheit, die nicht heilt, lässt an das Unglück denken, an dem die Onkel oder die Vorfahren schuld wären. Daher die Konsultationen mit Zauberern, sogenannten Marabouts, traditionellen Pflegern im Falle von Krebs oder anderen schweren Krankheiten."