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Italien
Dienstag, 25. Oktober 2022

Ruf nach "Heiligem Frieden"

Rom - Das diesjährige Weltfriedenstreffen der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio wurde am Sonntag in Rom eröffnet. Unter dem Motto "Schrei des Friedens" stand die Auftaktveranstaltung im Zeichen des Ukrainekriegs.

Die Menschen hätten sich viel zu sehr an Kriege als Teil der Globalisierung gewöhnt, erklärte der Gründer der Gemeinschaft, Andrea Riccardi. Zugleich erinnerte er an die Rolle der Religionen für den Frieden: Diese seien am besten, wenn sie nach Frieden strebe - im Dialog mit anderen Religionen und mit der Welt.

Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella rief zu einem "Heiligen Frieden" auf. Einen sogenannten "Heiligen Krieg" gebe es nicht. Er warnte vor neuen Spaltungen durch den Ukrainekrieg, von denen es schon so viele auf der Welt gebe. 

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte Religionen zum Widerstand auf. Sie dürften niemals dem Recht des Stärkeren nachgeben, wie es etwa in Russland mit der orthodoxen Kirche geschehe. Religionen dürften nicht benutzt werden, um andere zu beherrschen und auszunutzen. Sowohl bei Krieg als auch bei gefährlichen gesellschaftlichen Umwälzungen sei es an den Religionen, die Würde des Einzelnen sowie die Schwachen zu verteidigen. Abschließend forderte Macron von allen "Mut zum Frieden". 

Das von Sant'Egidio veranstaltete Gebetstreffen für den Frieden im Geiste von Assisi findet jährlich an unterschiedlichen Orten statt. Die 1968 in Rom gegründete Bewegung Sant'Egidio widmet sich karitativer Arbeit, Diplomatie in Bürgerkriegsgebieten und dem Dialog der Religionen. (KNA)